Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen

NRW-Premiere im Düsseldorfer Landtag

Ausstellung „Gemeinsam für den Frieden – Kriegsgräberstätten als europäische Lernorte“

Düsseldorf. Am 27.09.2022 eröffneten Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer und der Landesvorsitzende des Volksbundes, Thomas Kutschaty, die neue Wanderausstellung des Volksbundes im Landtag NRW. Neben NRW-Schulministerin Dorothee Feller nahmen Abgeordnete von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/ Die Grünen sowie zahlreiche weitere Gäste an der Eröffnung teil.

Die Redner gingen unter anderem darauf ein, dass Frieden und Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeit in Europa waren - und auch sind. Dies zeige nicht nur die aktuelle Situation in der Ukraine, sondern auch ein Blick auf die vielen Kriegsgräberstätten, die der Volksbund im Ausland betreut. Dort sei deutlich sichtbar, was Menschen im Krieg machen (können) und was ein Krieg mit Menschen macht.

Die Ausstellung „Gemeinsam für den Frieden – Kriegsgräberstätten als europäische Lernorte“ präsentiert in sechs Abschnitten die europaweite Arbeit des Volksbundes in ihrer ganzen Vielfalt. Im Fokus stehen ausgewählte Kriegsgräberstätten, die in den vergangenen Jahren durch multimediale Ausstellungen und Informationsangebote ergänzt wurden und sich von Friedhöfen zu Lernorten weiterentwickelt haben. Von Budaörs in Ungarn bis Ysselsteyn in den Niederlanden präsentiert die Ausstellung diese Orte und die Bildungsarbeit des Volksbundes im europäischen Kontext.

Ein ehrenamtlicher Betreuer einer internationalen Jugendbegegnung des Volksbundes wird in der Ausstellung mit folgenden Worten zitiert: „Alle Nationen haben ihre eigene Sichtweise, die in Traditionen verwoben ist. Verschiedene Akzente zusammenzubringen, ist sehr erkenntnisreich. Es lässt sich nicht immer ein Konsens herstellen. Das trainiert den gegenseitigen Respekt.“ Wichtig sei für ihn außerdem, Dinge zu erfahren, die in anderen Ländern Bedeutung hätten, die aber in Deutschland vollkommen unbekannt seien.

Die Ausstellung ist bis zum 16.10.2022 zu den Öffnungszeiten im Landtag Nordrhein-Westfalen zu sehen. Sie kann über die Landesgeschäftsstelle des Volksbundes in Essen, Tel. 0201/84237-0, E-Mail: nrw@volksbund.de, kostenlos ausgeliehen werden. Zum Bericht des Landtags NRW geht es hier.

 

Zum Inhalt der Ausstellung:

Nach einer historischen Einordnung steht im Folgenden der Wandel von Kriegsgräberstäten von Orten der persönlichen Trauer hin zu Lernorten für junge Europäerinnen und Europäer im Vordergrund.

Im nächsten Modul werden ausgewählte Biografien von Kriegstoten vorgestellt: sowohl einfache Soldaten als auch schwerbelastete Kriegsverbrecher, sowohl deutsche Zivilpersonen als auch Angehörige des Widerstands in einem besetzten Land. Den Toten ein Gesicht zu geben, sie sie aus der Anonymität zu holen – diesen biografischen Ansatz verfolgt der Volksbund seit mehreren Jahren. Dabei werden in der Ausstellung Kriegstote verschiedener Nationen präsentiert, um eine multiperspektivische Betrachtung der Geschichte zu ermöglichen.

Zum Abschluss stellen ausgewählte Projekte und besondere Angebote die Jugendarbeit des Volksbundes vor und schlagen eine Brücke von den ersten „Jugendlagern“ im belgischen Lommel Anfang der 1950er Jahre bis zu den „Workcamps“ der Gegenwart.

Text Volksbund NRW, Fotos: D. Behmenburg (5), Volksbund NRW (2)