Warstein. Im März 1945 haben drei Massenerschießungen von Zwangsarbeitskräften im Arnsberger Wald stattgefunden. 208 Menschen - Männer, Frauen und Kinder - wurden kaltblütig ermordet. Zur Aufarbeitung dieses Kapitels der Regionalgeschichte zeigt die Stadt Warstein im Haus Kupferhammer eine Studioausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Lesen Sie dazu folgende Pressemeldung:
„Die Stadt Warstein feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Dazu gehört auch und gerade das Erinnern an dunkle Momente: Zum 80. Jahrestag des Massakers an 208 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern ermöglichen wir das Gedenken in Form einer Ausstellung“, betont Bürgermeister Thomas Schöne und lädt dazu ins Haus Kupferhammer ein.
Angehörige der Wehrmacht und der Waffen-SS ermordeten im März 1945 im Arnsberger Wald bei Warstein, Suttrop und Eversberg insgesamt 208 osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Dieses Massaker gehört zu den größten Kriegsendphaseverbrechen auf deutschem Boden außerhalb von Konzentrationslagern und Gefängnissen. Am Melkeplätzchen in Warstein, am Ehrenmal auf dem Marktplatz in Warstein und an der K 68 in Suttrop sind durch städtisches sowie bürgerschaftliches Engagement Gedenkstellen mit Gedenktafeln errichtet worden. An den Jahrestagen der Ermordung finden hier in unterschiedlichem Rahmen Gedenkveranstaltungen statt. Die Stadt Warstein unterstützt aktuelle Forschungen und Ausgrabungen an den Erschießungsstellen durch Archivrecherchen, Bereitstellung von Fahrzeugen und Personal des Betriebshofes sowie verschiedene Verwaltungsleistungen.
Bei Ausgrabungen an den Erschießungs-Orten fanden Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) etliche Habseligkeiten der Opfer. Diese Funde wurden 2024 im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne in der Ausstellung „Ermordet, verscharrt, verdrängt“, erarbeitet durch das LWL-Museum für Archäologie in Herne, das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und die LWL-Archäologie für Westfalen, gezeigt. In diesem Jahr wird diese Ausstellung durch die Stadt Warstein in Kooperation mit dem LWL, der Stadt Meschede und den Freunden und Förderern des Hauses Kupferhammer vom 20. März bis 6. April im Haus Kupferhammer durchgeführt. Multimediale Angebote wie Filmvorführungen und Vorträge flankieren die Ausstellung. […]
Führungen durch die Ausstellung für Gruppen ab fünf Personen sowie Schulklassen (Anmeldung erforderlich bei Lukas Grawe unter l.grawe@warstein.de).
Für Gruppen ab 5 Personen besteht die Möglichkeit, an Führungen zu den Erschießungsorten teilzunehmen (Anmeldung bei Jürgen Kösters unter koesters-warstein@web.de).“