Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Deutsch-niederländische Schülerbegegnung in Ysselsteyn

Foto: Dimitrios Kritsimos

Mönchengladbach. In einer Zeit, in der die Bedeutung von Dialog, Verständnis und Erinnerung so groß ist wie selten zuvor, haben die 10. Klassen, begleitet von den Geschichtslehrern Frau Schmitt und Herrn Kritsimos, ein beeindruckendes Projekt unternommen. Im Rahmen der „deutsch-niederländischen Jugendbegegnung zu Verständnis, Dialog und Sensibilisierung für die Folgen von Krieg und Gewalt in Europa“ begaben sich die Schüler*innen auf eine Woche der intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust.

Das vom Auswärtigen Amt und Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge geförderte Projekt fand vom 16. bis zum 20. Dezember 2024 in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS) Ysselsteyn statt und bot Raum für eine einmalige deutsch-niederländische Zusammenarbeit. Gemeinsam mit niederländischen Jugendlichen widmeten sich die Teilnehmenden den Themen Erinnerungskultur und historische Verantwortung. Bereits der Veranstaltungsort in Ysselsteyn trug zu einer besonderen Atmosphäre bei: Die dortige Kriegsgräberstätte und das Denkmal „Gates of Remembrance“, das den jüdischen Opfern des Holocausts in den Niederlanden gewidmet ist, wurden zu zentralen Lernorten.

Drei Tage lang setzten sich die Jugendlichen in Ysselsteyn in Workshops intensiv mit Themen wie Krieg, Gewalt und Versöhnung auseinander. Dabei boten Historiker und Pädagogen spannende Einblicke und regten die Schüler*innen zu tiefgründigen Diskussionen an. Doch die Arbeit endete nicht im Seminarraum. An zwei Tagen besuchten die Jugendlichen bedeutende Orte der NS-Verfolgung in den Niederlanden. Stationen wie das ehemalige Durchgangslager Westerbork, das Konzentrationslager Vught sowie die Gefängnisse in Amersfoort und Scheveningen brachten die Gräueltaten des Nazi-Regimes auf eindringliche Weise näher.

Die Gedenkstättenfahrt des Hugo-Junkers-Gymnasiums zeigt, wie wertvoll grenzüberschreitende Bildungsprojekte sein können. In einer Zeit, in der das Erinnern an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts zunehmend in den Hintergrund zu treten droht, leistet dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der europäischen Erinnerungskultur.

Mit diesem Engagement setzen die Jugendlichen ein Zeichen für den Frieden und beweisen, dass sie engagiert und bereit sind, aus der Vergangenheit zu lernen.


Text und Bild: Dimitrios Kritsimos

Auch die Rheinische Post hat berichtet: 
https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-schueler-gedenken-der-opfer-des-holocausts_aid-123293853