Saerbeck. Mit den Worten „Ihr leistet echte Friedensarbeit“ bedankte sich der Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg bei den Schülerinnen und Schülern der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG), die zuvor ganz engagiert für den Volksbund einige Spenden gesammelt haben. Lesen Sie dazu den folgenden Bericht von Alfred Riese für die Gemeinde Saerbeck.
„936 Euro Spenden aus Saerbeck hat jetzt die Klasse 9b der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge übergeben. Deren Regionalgeschäftsführer Jens Effkemann lobte das ‘besondere Engagement’ an der MKG. Nachdem die Bildungsreferentin des Volksbundes, Nina Kliemke, der Klasse den Verband und seine Ziele vorgestellt hatte, waren die Schülerinnen und Schüler Anfang April von Haustür zu Haustür unterwegs. ‘Wenn jemand genauer nachfragte, konnten wir erklären, wofür wir sammeln’, erzählte Schüler Jan von der Sammelaktion. Abgesehen von ein paar nicht so freundlichen Stimmen habe alles gut geklappt. Eine Frau habe zunächst gedacht, es ginge um den Krieg in der Ukraine. Sie habe nach einer Erklärung dann doch gespendet, berichtete eine Schülerin.
Laut Barbara Skroblin, Vorsitzende der Fachschaft Geschichte, Lehrerin in der 9b und an der Gesamtschule für die Zusammenarbeit mit dem Volksbund zuständig, passe die Kriegsgräber-Sammlung gut in den Lehrplan, der für diese Zeit die Themen Nationalsozialismus und Erinnerungskultur vorsehe. Kriegsgräberpflege, Erinnern und Gedenken sowie historisch-politische Bildungsarbeit: Das nannte Regionalgeschäftsführer Jens Effkemann als die drei Säulen der Arbeit des Volksbundes, die mit der Spendensammlung unterstützt werden. Während die Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs immer weniger werden, nehme die Bedeutung von Aktionen wie an der MKG in Saerbeck gerade für die Finanzierung von Bildungsarbeit zu. Erinnern und Gedenken an die schlimmen Folgen von Krieg seien aktuell, mit Blick auf die Ukraine, ‘sehr wichtig’.
Schulleiter Maarten Willenbrink dankte den Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz in einer langen Tradition an der MKG. Ebenso dankte Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg, der an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai erinnerte. Mit Blick auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine sagte er: ‘Aber Krieg scheint nie zu Ende zu sein, die Frage scheint nur, wo er stattfindet.’ Bei einem Festakt in Saerbecks litauischer Partnergemeinde Rietavas sei jüngst zu spüren gewesen, dass dort die ‘Furcht vor Krieg viel näher’ sei. Den Schülerinnen und Schülern bescheinigte Lehberg: ‘Ihr leistet echte Friedensarbeit, bringt Menschen zum Nachdenken darüber, dass Frieden nicht selbstverständlich ist.’
In die gleiche Richtung ging Josef Berkemeier vom Heimatverein Saerbeck. Er lobte die Auseinandersetzung mit Geschichte und erinnerte daran, dass es auch in Saerbeck Kriegsgräber gebe. Berkemeier übergab ein Exemplar des beim Heimatverein erschienenen Buches ‘Der lange Schatten der Vergangenheit. Das blutige Ende an der Flakstellung’ an die Schule."
Foto und Text: Gemeinde Saerbeck / Alfred Riese