Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Obelisk für sowjetische Kriegstote auf Waldfriedhof Fulmecke restauriert

Volksbund beteiligte sich an Spendensammlung

 

Bürgermeister Christoph Weber (2. v. lks.) gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Behörden und Organisationen, die zur Restaurierung des Obelisken beigetragen haben.

Meschede. Am 2. Juni 2020 stellte Meschedes Bürgermeister Christoph Weber den restaurierten Obelisken auf der Kriegsgräberstätte Waldfriedhof Fulmecke der Öffentlichkeit vor. Mit finanzieller Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, der Geschwister-Gödde-Stiftung und mehrerer größerer und kleinerer Privatspenden, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge angeregt hatte, konnte das über 70 Jahre alte Denkmal saniert und in einen mehr als ansehnlichen Zustand versetzt werden.
In den letzten Jahren war der Waldfriedhof Fulmecke vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Erforschung dreier Kriegsendverbrechen im Arnsberger Wald durch Dr. Markus Weidner vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erbrachten auch neue Erkenntnisse über diese Kriegsgräberstätte.


Der Waldfriedhof Fulmecke, im Volksbund „Franzosenfriedhof“, war bereits im Ersten Weltkrieg am Rande eines Kriegsgefangenenlagers angelegt worden. Überlebende französische Kriegsgefangene errichteten ein erstes Denkmal und ein repräsentatives Eingangstor. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weitere Kriegstote zugebettet, darunter 389 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowjetischer und polnischer Herkunft, die in den letzten Kriegstagen von einer deutschen Militäreinheit bei Eversberg, Suttrop und Warstein ermordet worden waren. Im Gedenken an die Toten errichteten überlebende sowjetische Kriegsgefangene nach Kriegsende einen Obelisken, nicht zu verwechseln mit dem Obelisken, den ein Archäologen-Team des LWL im Juni 2020 in Suttrop ausgegraben hat.

Auf dem inzwischen denkmalgeschützten Waldfriedhof Fulmecke sind weitere Veränderungen geplant, u.a. die Dokumentation der Namen der Kriegstoten sowie der Geschichte dieses besonderen Erinnerungsortes.

Stefan Schmidt