Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Projekttag zu Kriegsgräbern in Recklinghausen

10. Klasse der Otto-Burrmeister-Realschule erkundet Geschichte vor Ort

Im Vordergrund ist ein Grabstein mit einer grünen Friedenstaube zu sehen. Im Hintergrund steht eine Gruppe

Friedentauben kennzeichnen die Grabsteine der Kriegstoten des Ersten Weltkriegs. Fatima Schmidt

Recklinghausen. Am 13.06.2025 fand ein besonderer Projekttag für die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Otto-Burrmeister-Realschule in Recklinghausen statt. Im Rahmen eines vierstündigen Workshops beschäftigten sich die Jugendlichen intensiv mit Kriegsgräbern auf dem Friedhof an der Halterner Straße sowie dem Nordfriedhof in Recklinghausen.

Lernort Kriegsgräberstätte: Geschichte begreifen, wo sie sichtbar wird

Im Mittelpunkt standen die Kriegsgräber des Ersten und Zweiten Weltkriegs, die direkt vor der eigenen Haustür liegen – jedoch häufig im Alltag übersehen werden. Die Schülerinnen und Schüler recherchierten zu Gräbern von Soldaten des Deutschen Heeres und des zaristischen Russlands aus dem Ersten Weltkrieg sowie zu Bombenopfern, sowjetischen Kriegstoten und ausländischen Opfern des Zweiten Weltkriegs.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Luftangriff auf das Nordviertel von Recklinghausen im 23. März 1945, bei dem 393 Zivilisten ums Leben kamen. Die Auseinandersetzung den letzten Kriegstagen in Recklinghausen führte bei vielen Jugendlichen zu bewegenden Momenten und regte zur Diskussion über Erinnerungskultur, historische Verantwortung und die Bedeutung von Frieden an.

Digital unterwegs mit Biparcours

Um die Kriegsgräber zu erkunden, nutzen die Schülerinnen und Schüler auf den Friedhöfen die App Biparcours, bereitgestellt von Bildungspartner NRW. Die Rundgänge auf dem Friedhof an der Halterner Straße  und dem Nordfriedhof.

Die App ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, sich eigenständig über die verschiedenen Stationen auf den Friedhöfen zu informieren, historische Hintergründe zu erforschen und Fragestellungen im Team zu bearbeiten. Das mobile Lernen vor Ort erwies sich dabei als besonders motivierend und nachhaltig.

Bildungspartnerschaft mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Die Otto-Burrmeister-Realschule ist als Bildungspartner-Schule des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in NRW aktiv und setzt sich kontinuierlich für historisch-politische Bildung ein. Der Projekttag ist ein weiterer Baustein in diesem Engagement und zeigt eindrucksvoll, wie junge Menschen durch authentische Lernorte einen Zugang zu komplexen Themen wie Krieg, Erinnerung und Versöhnung finden können.