Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Reise in die „prickelnde“ Region Frankreichs

Bericht zur Studien- und Erlebnisfahrt des Volksbundes in die Champagne

Das Foto zeigt die Reisegruppe auf der Kriegsgräberstätte Fort-de-Malmaison.

Gruppenfoto auf der Kriegsgräberstätte Fort-de-Malmaison Axel Schenk

Minden. Es lohnt sich mit dem Volksbund auf Reisen zu gehen. Neben den üblichen Highlights einer Region entdeckt man mit dem Verein abseits der Straßen manch Spannendes - vor allem auch die Kriegsgräberstätten, die sonst nicht auf den touristischen Routen liegen. Lesen Sie dazu den folgenden Bericht des Reiseleiters Axel Schenk.

„Mitglieder und Freunde des Volksbundes aus den Kreisverbänden Herford und Minden-Lübbecke haben auch in diesem Jahr wieder eine Studien- und Erlebnisreise durchgeführt, und zwar in Frankreichs prickelnde Region - die Champagne. Die Fahrt fand vom 24. bis 29. April 2025 statt und wurde wie in den Jahren zuvor in Zusammenarbeit mit Thieker-Reisen (Espelkamp) organisiert und veranstaltet. Sie stand unter der Schirmherrschaft der Bezirksvorsitzenden, Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling. 

Auf der 6-tägigen Reise standen für die vierzigköpfige Reisegruppe neben dem Besuch von Kriegsgräberstätten der beiden Weltkriege ebenso eine Vielzahl von landschaftlichen, kulturellen und kulinarischen Schönheiten auf dem Programm, unterstützt von sachkundigen Reiseführern vor Ort. 

Ein Höhepunkt war der Besuch der Stadt Reims. Sie gilt als Stadt des Champagners, Wiege Frankreichs - fast alle französischen Könige wurden dort gekrönt - und besitzt mit der Kathedrale Notre Dame ein monumentales Meisterwerk gotischer Baukunst. Auf dem Chemin des Dames, einem 30 Kilometer langen Panorama-Höhenweg, von Ludwig dem XV. für seine Töchter erbaut und wegen seiner strategischen Lage Schauplatz verlustreicher Kämpfe im Ersten und Zweiten Weltkrieg, wurde die deutsche Kriegsgräberstätte Fort-de-Malmaison besichtigt. Auf der Anlage sind 11.800 gefallene Soldaten des Zweiten Weltkrieges bestattet. Gedenk- und Mahnmale, eine Vielzahl von Soldatenfriedhöfen, noch intakte Unterstände machen den „Damenweg“ zu einem Ort ergreifender Erinnerung und Anschauung. Auf dem Programm standen auch die Lichtung von Compiègne, wo in einem Eisenbahnwaggon 1918 das Waffenstillstandsabkommen und 1940 die Kapitulation Frankreichs unterzeichnet wurden sowie das Memorial Dormans, das an die beiden Marneschlachten (1914/1918) erinnert und hanglagig oberhalb des Chateau Dormans gelegen ist. Die persönliche Führung des ehrenamtlichen Gedenkstättenleiters, der geduldig auf die verspätete Reisegruppe gewartet hatte, war eine besonders gastfreundschaftliche Geste und schönes Erlebnis.

Doch auch das leibliche Wohl kam auf der Studien- und Erlebnisreise nicht zu kurz. Nach einer gemütlichen touristischen Runde durch die hügeligen Weinberge der Champagne wurde der Weinort Hautvillers angesteuert. Er gilt als Geburtsort des Champagners, denn hier wurde angeblich durch den Mönch Dom Pérignon 1681 das Geheimnis um die Entstehung der Perlen im Wein gelüftet. Natürlich durfte anschließend der Besuch einer Champagnerkellerei in Epernay nicht fehlen, die besonders mit ihren 30 Meter unter der Erde liegenden, kilometerlangen Gewölben und zigtausend gelagerten Champagnerflaschen beeindruckte. Zur Krönung gab es am Ende noch eine Verkostung des süffigen Getränks. Nach Rückkehr zum Hotel in Reims ließen sich die Teilnehmer an den Abenden dann von der vorzüglichen französischen Küche verwöhnen und den Tag bei einem Tropfen Rot-/ Weißwein oder eben Champagner ausklingen. Mit vielen bleibenden Erinnerungen und Eindrücken im Gepäck - aber auch einer gewissen Nachdenklichkeit, wurde über die Ardennen und Lüttich nach viertägigem Aufenthalt die Rückfahrt in die Heimat angetreten.

Text u. Bilder: Axel Schenk (Reiseleiter)