Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Riga - Deportationen, Tatorte, Erinnerungskultur

Neue Wanderausstellung des Riga-Komitees in der ehemaligen Synagoge von Coesfeld

Hubert Effkemann

Als einen Teil des kommenden Projektmonats „Ge(h)denken! Monat des Kriegsgrabes“ (siehe Flyer unter www.volksbund.de/aktuell/mediathek/detail/flyer-monat-des-kriegsgrabes) zeigt der Volksbund in Kooperation mit der Stadt Coesfeld aktuell die neue Wanderausstellung des Riga-Komitees. Die folgende Pressemeldung der Stadt weist auf die Ausstellung sowie auf eine Podiumsdiskussion zum Thema „Erinnerungskultur heute“ hin, die am 8. September 2022 um 19 Uhr im Pädagogischen Zentrum der Stadt stattfinden wird und an der, der Volksbund ebenfalls beteiligt ist.

 

Coesfeld. Ab Samstag (13.08.) ist in der ehemaligen Synagoge an der Weberstraße die aktuelle Wanderausstellung „Riga - Deportationen, Tatorte, Erinnerungskultur“ des Deutschen Riga-Komitees zu sehen. Das Städtebündnis hat es sich zur Aufgabe gemacht an das Schicksal der nach Riga deportierten Menschen zu erinnern. Mittlerweile gehören ihm 70 Städte an. Coesfeld ist eine von Ihnen, denn auch von hier wurden am 10. Dezember 1941 jüdische Coesfelderinnen und Coesfelder über Münster nach Riga verschleppt. In Riga wurden sie im Ghetto und in Lagern in sowie außerhalb der Stadt eingepfercht und zur Zwangsarbeit gezwungen. Bei Massenerschießungen wurden bis zu 25.000 jüdische Menschen in Riga, vor allem im Wald von Bikernieki, ermordet. Bereits zuvor waren am „Rigaer Blutsonntag“ (30. November 1941) und in den Tagen danach ca. 26.000 lettische Jüdinnen und Juden erschossen worden.

Die Ausstellung des Riga-Komitees informiert über die Geschichte der Deportationen nach Riga. Sie beschreibt die ehemaligen Lager, die Hinrichtungsorte und exemplarisch einige Haupttäter. Darüber hinaus stellt sie ausgewählte Erinnerungsorte in den Herkunftsorten der deutschen Juden dar.

Eigentlich sollte die Ausstellung schon im letzten Jahr in Coesfeld gezeigt werden, musste Corona bedingt dann aber abgesagt werden. „Die Themen der Ausstellung stehen in engem Zusammenhang mit den Ereignissen in unserer Stadt rund um das Jahr 1941, deswegen freut es mich, dass wir diese Ausstellung vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für Coesfeld gewinnen konnten,“ erklärt Bürgermeisterin Eliza Diekmann als Leiterin des regionalen Riga-Arbeitskreises.

Nicht nur die Ausstellung, sondern auch die vom Stadtarchiv und Stadtmuseum vorbereitete Diskussionsveranstaltung „Erinnerungskultur heute“ kann nach Corona bedingter Absage am 8. September nun um 19 Uhr im Pädagogischen Zentrum nachgeholt werden. „Herr Damberg vom Stadtarchiv und ich hatten für diese Veranstaltung namhafte Expertinnen und Experten zu dem Thema eingeladen. Glücklicherweise konnten wir mit allen einen neuen Termin abstimmen und freuen uns sehr, dass wir diesen Termin doch noch nachholen können“, sagt Museumsleiterin Dr. Kristina Sievers-Fleer. Weitere Informationen werden hierzu in Kürze bekannt gegeben.

Die Ausstellung kann während der regulären Öffnungszeiten der ehemaligen Synagoge besichtigt werden (samstags von 14 bis 17 Uhr). Abweichende Öffnungszeiten sind nach Rücksprache möglich. Auskunft bei Dr. Kristina Sievers-Fleer, Tel. 02541 939-3721 oder Kristina.Sievers-Fleer@coesfeld.de

• Ausstellungsdauer: 13. August bis voraussichtlich 8. Oktober 2022 - Öffnungszeiten ehemalige Synagoge: samstags, 14 bis 17 Uhr

• Diskussionsveranstaltung „Erinnerungskultur heute“: 8. September 2022 um 19 Uhr im Pädagogischen Zentrum

 

Text: Stadt Coesfeld (Pressestelle)

Foto: Hubert Effkemann