Projekte aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Kriegsgräberstätte Kleve - Donsbrüggen

Hier ruhen insgesamt 2 718 Tote des Zweiten Weltkrieges, 2 421 in Einzelgräbern und 297 Unbekannte in einem Gemeinschaftsgrab. Es sind gefallene oder in Klever Lazaretten verstorbene Soldaten, die aus allen Gebieten des damaligen Deutschen Reiches stammten sowie Opfer des furchtbaren Bombenangriffs auf Kleve am 7. Oktober 1944 (ca. 400 Tote) und Fremdarbeiter verschiedener Nationen, die bei ihrem Einsatz am so genannten Westwall ums Leben kamen (ca. 200 Tote).

Im Februar 1945 begannen am Niederrhein die schweren Kämpfe, die die Endphase des  Krieges auf deutschem Boden einleiteten. Am 8. Februar 1945 startete die 1. Kanadische Armee westlich von Kleve einen Großangriff. Nach heftiger deutscher Gegenwehr im Bereich des Reichswaldes gingen die Kanadier weiter nach Südosten vor. Es gab viele Tote auf beiden Seiten. Die britischen Gefallenen ruhen größtenteils auf dem Friedhof im Reichswald (7.647 Tote), die deutschen Gefallenen bekamen ihr Grab in Donsbrüggen.

Als die Bevölkerung in ihre zerstörte Heimat zurückkehrte, fanden sie die Gräber der Gefallenen an Straßenrändern, Bahngleisen, in Wiesen, Feldern und Gärten, aber auch zahlreiche Tote, die nicht mehr geborgen und bestattet werden konnten.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte bereits 1946 nach verstreuten Gräbern in dieser Region gesucht. 1948 begann der Volksbund mit dem Bau der Kriegsgräberstätte in der  Donsbrügger Heide, am Nordrand des Reichswaldes. Der Chefarchitekt des Volksbundes, Robert Tischler, übernahm die Leitung. In Donsbrüggen wurden Tote aus den Orten Asperden, Donsbrüggen, Griethausen, Warbeyen, Hassum, Hommersum, Keeken, Kleve, Kranenburg, Luisendorf, Mehr, Niel, Pfalzdorf, Rindern, Till und Hasselt zusammengebettet.

Die Toten ruhen in Doppelreihen. Die Kreuzgruppen aus grünem Anröchter Dolomit, die in ihrer roh behauenen Form an mittelalterliche Sühnekreuze erinnern, kennzeichnen die weite Fläche als Totenacker. Mittelpunkt ist eine 6 m hohe  Krypta, die sich über einem Gemeinschaftsgrab mit 40 unbekannten Toten erhebt. Eine schmale Pforte führt in die Krypta, schmale Kasemattenfenster oben in den Wänden geben gedämpftes Licht. Das Mauerwerk im Innern ist aus grünem Dolomit gefügt, der Boden mit einer braunroten Rollschicht von Hartbrandstein gepflastert. An den Wänden stehen auf großen Solnhofener Steinplatten die Namen der Toten, unter jedem Fenster eine Doppeltafel, gleich einem aufgeschlagenen steinernen Buch. Das große Halbrelief einer Kreuzigungsgruppe aus fränkischem Muschelkalk gibt dem Raum eine eigene, feierliche Würde.

Die Kriegsgräberstätte Donsbrüggen wurde am 10. September 1950 unter großer Beteiligung der Bevölkerung und Teilnahme der Leiter des britischen und italienischen Gräberdienstes durch Ministerpräsident Karl Arnold eingeweiht. 

„„Wenn wir gegen neue Gefahren ankämpfen wollen, so muss der millionenfach erlebte Schmerz der Mütter eine heilende Kraft gegen Krieg und Kriegsgeist werden. Je stärker diese Kraft wird, um so tiefer wird der Gedanke des Friedens Wurzeln schlagen!““

Ministerpräsident Karl Arnold

Die kirchliche Weihe übernahmen Weihbischof Dr. Heinrich Gleumes, Münster, und Oberkirchenrat Johannes Schlingensiepen, Düsseldorf. Der seinerzeitige Präsident des Volksbundes, Wilhelm Ahlhorn, übergab, zusammen mit dem Bezirksvorsitzenden des Volksbundes, dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten Kurt Baurichter, die Kriegs-gräberstätte in die Obhut von Landrat Peter Albers, MdL