Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Ein Band zwischen Ost und West

Käthe-Kollwitz-Skulptur bei „Gütersloh international“,

22. Juni, ab 16 Uhr auf dem Theatervorplatz in Gütersloh

 

Gütersloh. Musik, Theater, eine Lesung von Käthe-Kollwitz-Zitaten und eine Reihe von aktuellen künstlerischen Exponaten zum Thema „1914“ erwarten die Besucher am 22. Juni auf dem Gütersloher Theatervorplatz. Dort laden die Stadt Gütersloh und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu einer Feierstunde ein. Im Mittelpunkt steht die Nachbildung der Skulptur „Trauernde Eltern“, die Käthe Kollwitz 1932 schuf.


Das Original steht auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Vladslo/Belgien, wo Käthe Kollwitz‘ Sohn Peter begraben ist. Er fiel im Oktober 1914 in Flandern. Ein Enkel von Käthe Kollwitz, der ebenfalls Peter hieß, fiel 1942 in Russland, in der Nähe von Rshew. Der Volksbund wird die Replik am 20. September im Friedenspark in Rshew aufstellen, wo deutsche und sowjetische Gefallene des Zweiten Weltkrieges begraben sind.


„Indem wir 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten und 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges die Statuen nach Russland bringen, wollen wir ausgehend vom Schicksal der Familie Kollwitz einen symbolischen Bogen zwischen den beiden Weltkriegen spannen und zugleich zwischen Ost und West“, sagt Volksbund-Präsident Markus Meckel.


Auf dem Weg nach Rshew stellt der Volksbund die Skulptur an verschiedenen Orten der Öffentlichkeit vor. Erste Station ist Gütersloh, seit fünf Jahren Partnerstadt von Rshew. Es folgen Berlin, Warschau und Minsk.
Bürgermeisterin Maria Unger wird die Veranstaltung eröffnen, an der auch ihre Kollegin aus Rshew, Natalja Nikolajewna Worobjowa, teilnimmt. Auch NRW-Schulministerin Silvia Löhrmann und Justizminister Thomas Kutschaty, zugleich Vorsitzender des Landesverbandes NRW im Volksbund, werden zu den Gästen sprechen.


Konrad Koselleck aus Amsterdam, der mit seiner Band den musikalischen Teil der Veranstaltung übernimmt, präsentiert mit Philipp Kocks aus Ostende eine Theaterperformance. Schülerinnen und Schüler des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums (ESG) gestalten die Lesung der Kollwitz-Zitate und stellen Exponate aus ihrer Kunstausstellung „1914“ vor. Auch das Städtische Gymnasium Gütersloh beteiligt sich mit mehreren Schülerarbeiten.


Das ESG hat eine besondere Beziehung zum Friedenspark in Rshew. Seit mehreren Jahren haben Schülerinnen und Schüler des ESG gemeinsam mit russischen Jugendlichen in Workcamps am Aufbau des Friedensparkes Rshew und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Städten mitgearbeitet.