Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Einsatz für die Erinnerung

Angehörige der Bundeswehr aus RHEINBACH restaurieren deutsche Kriegsgräberstätte in Frankreich

Text und Bilder: Roy Mondry

Rheinbach/ Fort-de-Malmaison. Im Juli 2024 hatte ich die Ehre, Teil eines engagierten Teams des Kommandos Informationstechnik-Services der Bundeswehr (KdoIT-SBw) zu sein, das einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der deutschen Kriegsgräberstätte Fort-de-Malmaison in Frankreich leistete. Vom 15. bis 26. Juli widmeten wir uns der Pflege und Restaurierung dieser Stätte, die die letzte Ruhestätte von 11.841 deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges ist.

Mit viel Sorgfalt arbeiteten wir an 390 Grabkreuzen. Ausgestattet mit Winkelschleifern und Metallbürsten entfernten wir Rost, alte Farbreste und lackierten die Kreuze neu. Zudem reinigten wir weitere Grabstätten gründlich mit Hochdruckreinigern, um den Ort in einem würdigen Zustand zu bringen.

Neben unserer Arbeit hatten wir die Gelegenheit, die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der Region zu erkunden. Ein Highlight war der Besuch der Kathedrale Notre-Dame in Reims, ein Meisterwerk der gotischen Architektur, das nicht nur für seine Schönheit, sondern auch für seine historische Bedeutung bekannt ist. Hier wurden viele französische Könige gekrönt, und die Kathedrale ist ein Symbol für die französische Identität.

Ein weiterer eindrucksvoller Ort war die „Wolfsschlucht 2“ (frz. „Ravin du Loup“), ein ehemaliges so genanntes „Führerhauptquartier“, das Adolf Hitler während des Zweiten Weltkriegs nutzte. Hier hielt er sich am 16. und 17. Juni 1944 auf, um mit seinen Generälen Rommel und von Rundstedt die militärische Lage nach der Landung der Alliierten in der Normandie zu besprechen. Dieser kurze Aufenthalt hatte weitreichende Folgen, da er die strategischen Entscheidungen für die kommenden Kämpfe beeinflusste und die Dringlichkeit der deutschen Verteidigung unterstrich. Die Wolfsschlucht 2 ist heute eine Attraktion für Touristen und erinnert an die dunkle Geschichte, die mit diesem Ort verbunden ist.

Ein weiterer bemerkenswerter Besuch führte uns zur „Drachenhöhle“ (frz. „Caverne du Dragon“), einem ehemaligen Steinbruch, der im Ersten Weltkrieg als unterirdische Kaserne für deutsche und französische Soldaten diente. Hier lebten die Soldaten von 1914 bis 1917 meist abwechselnd im Halbdunkel, zum Teil auch gleichzeitig, getrennt nur durch eine dünne Kalksteinwand; auch dramatische Kämpfe fanden hier statt. Diese Stätte ist heute ein Gedenkmuseum und vermittelt eindrucksvoll den Alltag der Soldaten in dieser Zeit.

Zusätzlich besuchten wir die Kriegsgräberstätten Montaigu I und II. Wir besuchten auch die Kriegsgräberstätte in Veslud, die uns die Dimensionen des Krieges und die vielen Schicksale der Gefallenen vor Augen führte. Es war eine bewegende Erfahrung, an einem Ort zu sein, der so viele Geschichten vermittelt.

Dieser Einsatz hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Gefallenen zu bewahren und wie wir als Bundeswehr einen respektvollen Beitrag dazu leisten können, die Bedeutung von Völkerverständigung und Gedenken näher zu bringen.

Text und Bilder: Roy Mondry