Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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„Ge(h)denken! Monat des Kriegsgrabes im September 2023“

Veranstaltungsreihe des Landesverbandes NRW

Der Vorsitzende des Volksbundes NRW, Thomas Kutschaty, beim Besuch von Kriegsgräbern in seiner Heimatstadt Essen Volksbund NRW

Essen. Der Bonner Nordfriedhof, der Bielefelder Sennefriedhof, der Parkfriedhof Dinslaken – nur drei Beispiele für Friedhöfe in Nordrhein-Westfalen, auf denen Tote des Zweiten Weltkrieges ruhen.

Unter dem Titel „Ge(h)denken!“ will der Landesverband NRW im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Kriegsgräberstätten als Erinnerungs- und Bildungsorte in den Blickpunkt rücken. 

Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Heute gilt der 1. September als „Antikriegstag“. Diesen Tag und weitere Thementage im September, wie den „Tag des offenen Denkmals“ am 10.9. und den „Tag des Friedhofes“ am 17.9., nimmt der Landesverband NRW zum Anlass, ausgewählte Kriegsgräberstätte vorzustellen und zur Auseinandersetzung mit der Geschichte von Krieg und Gewaltherrschaft anzuregen. 

„Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs machen uns die Bilder aus der Ukraine auf erschreckende Weise deutlich, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist“, sagt Thomas Kutschaty, Vorsitzender des Volksbundes NRW. „Der Volksbund setzt sich für Frieden, Verständigung und Demokratie ein. Deshalb wollen wir im kommenden September Orte der Erinnerung an die Weltkriege stärker in den Fokus rücken.“   

Der Volksbund regt im Monat September interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu an, Kriegsgräberstätten in ihrer Nachbarschaft (neu) zu entdecken – bei Führungen und Vorträgen, oder durch eigene, kreative Mitmachaktionen und Erkundungen mit der App Actionbound. An ausgewählten Orten im gesamten Bundesland gibt es hierzu Angebote - sowohl in kleineren Kommunen als auch in Großstädten. 

Neben Vorträgen in Düsseldorf und Bonn bietet der Volksbund NRW in diesem Jahr insgesamt zehn Führungen auf ausgewählten Kriegsgräberstätten in Nordrhein-Westfalen, z.B. in Ibbenbüren oder Marsberg, an. Daneben sind mithilfe von QR-Codes und der App „Actionbound“ selbstständige Erkundungen auf acht Kriegsgräberstätten möglich. 

Der Volksbund NRW regt weiterhin dazu an, Kriegsgräberstätten in der Nähe des eigenen Wohnortes zu besuchen und im Rahmen einer Mitmachaktion z.B. mit Blumen zu schmücken. 

Auf über 2.100 Kriegsgräberstätten in NRW sind mehr als 330.000 Tote beider Weltkriege bestattet. Mehr als die Hälfte stammt aus dem osteuropäischen Ausland und war als Kriegsgefangener oder zivile Zwangsarbeitskraft nach Deutschland gebracht worden.

Dies greift der Volksbund NRW auf und thematisiert in mehreren Veranstaltungen die jüngere Geschichte Osteuropas. Thomas Kutschaty: „Kriegsgräberstätten sind wichtige Orte der Mahnung. Wir finden dort die Gräber von Menschen, die Opfer einer menschenverachtenden Politik geworden sind. Die Zeitzeugen werden immer weniger. Deshalb ist es wichtig, Kriegsgräber als ‚steinerne Zeugen‘ zu erhalten und sich mit ihnen auseinanderzusetzen."

Zum vollständigen Veranstaltungsprogramm.