Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Vortrag zu Gewaltmigration in Europa und Deutschland an der VHS Warendorf

Professor Oltmer präsentiert überraschende Fakten zu einem hochaktuellen Thema

Hannes Niemeyer


Warendorf. Seit über zehn Jahren bieten die Volkshochschule in Warendorf und der Volksbund nunmehr Kooperationsveranstaltungen im Bereich der historisch-politischen Bildung an. Neben einer Tagesfahrt nach Ysselsteyn stehen dabei häufig die aktuellen Schwerpunktthemen des Volksbundes im besonderen Fokus. Mit dem Thema „Gewaltmigration“ stand diesmal ein hochaktuelles Thema im besonderen Fokus. Die Partner zeigten eine Neuauflage der Volksbund-Wanderausstellung „geflohen, vertrieben angekommen!?“ und holten sich mit Prof. Dr. Oltmer auch einen ausgewiesenen Experten zu dem Thema ins Alte Lehrerseminar nach Warendorf. Lesen Sie dazu den folgenden Text der VHS:

„Am vergangenen Dienstag (18.6.2024) hatte die Volkshochschule (VHS) Warendorf Professor Dr. Jochen Oltmer von der Universität Osnabrück zu Gast. Er folgte damit der gemeinsamen Einladung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der VHS Warendorf. Professor Oltmer referierte über die gewaltbedingte Migration in Europa und ihre Folgen. Dabei ging er auch auf die Bedingungen von Migration ein. Der Mitgründer des an der Universität Osnabrück ansässigen Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) konnte mit durchaus überraschenden Fakten aufwarten. So belegten statistische Daten der Vereinten Nationen, dass bei Migrationsbewegungen eine dauerhafte Niederlassung keineswegs der Normalfall sei. Auch finde Migration vornehmlich zwischen den wohlhabenderen Regionen und Staaten der Welt statt.

In Hinblick auf die durch Krieg oder Verfolgung in Gang gesetzte gewaltbedingte Migration wies er in seinem Vortrag auf die großen Unterschiede innerhalb der Europäischen Union (EU) bei der Aufnahme von Schutzsuchenden hin. So seien die Anerkennungsquoten von Asylbewerbern je nach Aufnahmeland äußerst unterschiedlich. Als Beispiel nannte er die Anerkennungsquote in erster Instanz, die im Jahr 2020 für Menschen aus Afghanistan beispielsweise in Bulgarien bei einem Prozent lag, zur selben Zeit in Italien aber 93 Prozent betrug.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer nutzten die Möglichkeit für zahlreiche Zwischenfragen und kamen so mit dem Referenten in einen regen Austausch. Parallel zur Veranstaltung präsentiert die VHS seit dem 03.06.2024 die Wanderausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit dem Titel „geflohen, vertrieben - angekommen!?“. Diese ist im Eingangsbereich der VHS Warendorf noch bis zum 09. Juli 2024 zu sehen.“

Text: VHS Warendorf