Projekte aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
Projekte aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen

Informationstafeln Regierungsbezirk Arnsberg

Kriegsgräberstätten erzählen ihre Geschichte

Über 2.130 Kriegsgräberstätten beider Weltkriege gibt es in Nordrhein - Westfalen. Mehr als 333.000 Menschen fanden als Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft dort ihre letzte Ruhe:

Soldaten, Bombenopfer, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und Fremdarbeiter, Verschleppte und Internierte; Deutsche wie Ausländer; Männer, Frauen und Kinder.

Diese Stätten - oft abseits belebter Straßen und Wege gelegen - sind heute zumeist Orte der Ruhe und Abgeschiedenheit. Aber wer weiß um ihre Geschichte? Wer weiß um die Geschichte derer, die dort ruhen? Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bedeuten Kriegsgräberstätten, wie es sie überall auf der Welt gibt, weit mehr als wohlgepflegte Orte der letzten Ruhe für Kriegstote. Kriegsgräber sind schicksalhafte Brücken von Volk zu Volk, von Mensch zu Mensch, - vom Gestern zum Heute und zum Morgen.

Kriegsgräberstätten sollen die Erinnerung wach halten

  • an die Auswirkungen von Krieg und Gewaltherrschaft;
  • an das millionenfach zugefügte und erlittene Leid der Menschen
  • an der Front und in der Heimat;
  • an die furchtbaren Geschehnisse 
    - auf den Schlachtfeldern,
    - in den Luftschutzbunkern,
    - in den Lazaretten
    - in den Konzentrationslagern,
    - in Straflagern und Folterkellern,
    - in Kriegsgefangenenlagern,
    - in Gefängnissen und Bunkern
    - bei Flucht, Verschleppung und Vertreibung.

Vor diesem Hintergrund initiierte der Landesverband Nordrhein-Westfalen 1985 das "Projekt Informationstafel". Texttafeln zur Geschichte der Kriegsgräberstätten sollen in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Gemeinden nach Möglichkeit an allen größeren Kriegsgräberstätten im Lande in witterungsbeständigen Vitrinen aufgestellt werden. An über 50 Orten ist dies bereits geschehen. Einige Legendentexte wurden von Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Projektwoche erarbeitet. Es gibt Schulen, die für eine Kriegsgräberstätte eine Patenschaft übernommen haben. 
Das Innenministerium NRW unterstützt diese Aktivität des Volksbundes.

Die Informationstafeln sollen

  • Informationen zur Geschichte und zu den Toten einer Kriegsgräberstätte geben und damit - vor allem der Jugend - deren Bedeutung bewusst machen;
  • Kriegsgräberstätten als "Stätten ewigen Ruherechts und Mahnstätten zum Frieden" besonders hervorheben;
  • Wanderern, Spaziergängern oder Touristen, die an Kriegsgräberstätten oft zufällig vorüberkommen, den Ort ihrer Rast mit anderen Augen sehen lassen;
  • grundsätzliche Anregungen zum Nachdenken und zur Besinnung geben;
  • größeres Interesse in der Bevölkerung 
    - insbesondere bei jungen Menschen 
    - für Kriegsgräber bzw. Kriegsgräberfürsorge wecken;
  • und schließlich die Arbeit des Volksbundes bekannter machen bzw. aktuell halten.