Projekte aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Bildungspartner NRW

Gedenkstätte und Schule, gemeinsam mehr bewegen

Der Name Bildungspartner NRW steht für die verlässliche Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen, wie etwa Archiven, Bibliotheken, Museen, Medienzentren sowie auch Gedenkstätten. "Er spricht für eine Qualität, die mehr bedeutet als ab und zu mal einen außerschulischen Lernort zu besuchen und Schülergruppen zu bedienen." (Andreas Weinhold, Medienberatung NRW)

Die Initiative "Bildungspartner NRW- Gedenkstätte und Schule" wurde im Jahr 2014 begründet, um die strategische Kooperation von Schulen und Gedenkstätten zu fördern. Denn Gedenkstätten und andere Erinnerungsorte bereichern die historisch-politische Bildung an Schulen und bieten vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur. Darüber hinaus kann die Reflexion über vergangenes Unrecht an authentischen Orten einen wichtigen Beitrag zur Demokratie- und Menschenrechtsbildung von Schülern und Schülerinnen leisten.

Im Rahmen dieser Initiative besteht die Möglichkeit, eine auf Dauer angelegte Bildungspartnerschaft mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. einzugehen. Der Volksbund bietet einen Reihe von Lernangeboten im Kontext der historischen-politischen Bildung und Friedenspädagogik an. Eine aktuelle Auflistung finden Sie hier. Die Module werden individuell an die Bedürfnisse der Einzelschule angepasst und mit bestehenden Lernformaten kombiniert, so dass ein passgenaues Angebot entsteht.

Alle Partner profitieren!

Schulen können durch die Bildungspartnerschaft (BiPa) ihr Schulprofil schärfen - die Bedeutung der  Erinnerungskultur als Gegenstand der historisch politischen Bildung an der Schule wird akzentuiert. Ein gewichtiges Argument hierfür liefert die KMK-Empfehlung "Erinnern für die Zukunft" vom 11.12.2014. Darüber hinaus erweitern Schulen ihr fachliches Know-how durch die Expertise der außerschulischen Partner, stärken die historisch-politische Kompetenz ihrer Schüler_innen und fördern die aktive Teilhabe an der Erinnerungskultur. Auf der anderen Seite ergibt sich für den Volksbund die Möglichkeit, seine Lerngebote besser auf die Partnerschule zuzuschneiden und die pädagogische Arbeit auf Kriegsgräberstätten in Kooperation mit den Schulen und anderen Partnern weiterzuentwickeln. So können Kriegsgräberstätten zu vertrauten Lern- und Begegnungsorten für Schüler_innen werden. Die langfristig angelegte Projektarbeit zwischen Volksbund, Schule und Gedenkstätten unter dem Dach der Initiative "Bildungspartner NRW" erfährt breitere Akzeptanz und Anerkennung seitens der Öffentlichkeit.

Das wichtigste: Die BiPa schafft die Perspektive auf eine langfristige und auf Kontinuität angelegte Kooperation zwischen Schule, Volksbund und weiteren Partnern und die vielfältigen Synergieeffekte werden nicht verschenkt.

Wie funktioniert eine Bildungspartnerschaft?

Häufig baut eine Bildungspartnerschaft auf bereits bestehenden Projektinitiativen und Kooperationserfahrungen zwischen Volksbund und Schule auf. Als Beispiel sei hier das Hugo Junkers Gymnasium in Mönchengladbach genannt, mit dem seit dem 1. September 2015 eine Bildungspartnerschaft besteht. Darüber hinaus ist das Stadtarchiv Mönchengladbach als dritter Partner mit im Boot.

Zwischen dem Hugo Junkers Gymnasium und dem Volksbund gibt es eine traditionell gewachsene und seit Jahrzehnten bestehende Zusammenarbeit, die sich Jahr für Jahr in der Beteiligung der Schüler an der Sammlung und an der Gestaltung des Volkstrauertages niederschlug. Hinzu kamen in den vergangenen Jahren weitere gemeinsame Projekte, wie beispielsweise eine gemeinsame Aktion zum "Red Hand Day" als Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten oder auch die Arbeit mit der Schulausstellung "Was heißt hier Frieden", welche der Volksbund der Schule inzwischen jedes Jahr für eine Woche zur Verfügung stellt.

Auch mit dem Stadtarchiv gab es bereits seit geraumer Zeit eine Zusammenarbeit, insbesondere im Kontext des Geschichts- und Deutschunterrichts. Der Abschluss einer Bildungspartnerschaft zielte hier auf eine Verstetigung und Intensivierung der Kooperation zwischen Schule, Stadtarchiv und Volksbund und erschien allen Beteiligten als naheliegend und sinnvoll. Dabei spielten sowohl die positiven Erfahrungen aus vergangenen Projekten sowie die sich auftuenden Chancen für künftige Projektinitiativen eine Rolle. Es gibt bereits viele Ideen für mögliche Kooperationsprojekte im Kontext der lokalen Geschichts- und Erinnerungskultur und wir sind alle sehr gespannt, was die kommenden Jahre hervorbringen.

Die Bildungspartnerschaft mit der Europaschule Dortmund

Am 5. Juni 2015 wurde die erste Bildungspartnerschaft (BiPa) des Volksbundes im Rahmen der Initiative "Bildungspartner NRW- Gedenkstätte und Schule" mit der Europaschule Dortmund geschlossen. Den Kern dieser Bildungspartnerschaft bildet das Projekt "Namensziegel", das bereits seit 2012 gemeinsam von Volksbund und Europaschule durchgeführt wird.

Zur offiziellen Begründung der BiPA veranstaltete die Schule ein großes Schulfest, zu dem sogar Justizminister Kutschaty und Bildungsministerin Löhrmann kamen. An dem Tag wurde Großes vollbracht. Die Schüler und Schülerinnen der Eurpaschule haben 400 Namensziegel für sowjetische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene erstellt, die bisher auf dem Hauptfriedhof Dortmund als namenlose Kriegstote bestattet waren. Zudem erhielt die Schule Dank des Einsatzes in diesem Projekt das Label " Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" verliehen. Einen detaillierten Bericht zu diesem großartigen Event finden Sie hier.